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Die Corona bedingten Einschränkungen wirken in vielen Bereichen wie ein Bremsklotz für die Pläne von Menschen und Unternehmen. Kaum ein Urlaub konnte wie geplant stattfinden, die meisten Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Das Jahr 2020 wurde so zu einem Ausnahmejahr – auch für die GDL. Lediglich zwei Symposien waren möglich: praktisch Stunden vor dem ersten Lockdown ein Symposium über neue Entwicklungen bei der automatisierten Handhabung von Lebensmitteln in Bremen und währen der kurzzeitigen Öffnung für Veranstaltungen die bereits einmal verschobene Tagung über die Technologie veganer und vegetarischer Lebensmittel Anfang September in Bremerhaven. Mitgliederversammlung, Kongress, mehrere weitere Symposien mussten dagegen dem kleinen Virus geopfert werden.

Jedes Problem trägt aber auch Chancen in sich. Der Lockdown wurde zum Brandbeschleuniger für die Durchführung von online-Veranstaltungen, die zuvor allenfalls ein Schattendasein gefristet haben. Das war auch für die GDL Motivation, Mitgliedern und Interessierten online ein attraktives Angebot zu unterbreiten. Den Anfang machte eine Vortragsreihe für Studenten, organisiert von der Arbeitsgruppe Studenten innerhalb der GDL, zusammen mit der Firma foodjobs.de.

Zeitlich direkt anschließend folgt nun eine kostenlose Online-Vortragsreihe unter dem Titel „Aspekte um Kultur, Ethik und Kulturgeschichte der Lebensmittel und der Lebensmitteltechnologie“. Zwischen dem 24. November 2020 und dem 30. März 2021 werden 7 Vorträge angeboten, für die drei Referenten gewonnen werden konnten. Den Beginn macht Prof. Dr. Buckenhüskes mit dem Thema: „Radikalisierung der Ernährung – Essen als neue Religion?“ Ihm folgt dann am 08. Dezember Dr. Jochen Hamatschek. Er referiert über „Aufgepasst! Lebensmittel können Moral enthalten; ethische Fragestellungen in der Lebensmittelwirtschaft“. Fortgesetzt wird die Reihe im Jahr 2021 mit einem Vortrag von Martin Schüring, der am 19. Januar unter einer ähnlichen Überschrift vorträgt: „Ethik, Verantwortung und Innovation in der Lebensmittelbranche – Zwischen Potemkinschen Dorf und echter Veränderung“. Am 09. Februar 2021 folgt dann noch einmal Dr. Hamatschek mit dem Thema „Fleisch oder nicht Fleisch! Ist das die Frage?“, bevor dann Prof. Buckenhüskes am 09., 16. und 30. März 2021 drei Vorträge zu den Speisegesetzen in den abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam halten wird.

Mit diesen Themen greift die GDL gegenwärtige Diskussionen auf, mit denen sich auch die Lebensmittelwirtschaft auseinandersetzen muss. Die Diskussionen spiegeln nicht zuletzt einen gesellschaftlichen Wandel wider, der zu Forderungen nach einer Correctness bei der Nahrung und bei der Ernährung geführt hat und auch bei dieser eine ethische Verantwortung gegenüber der Schöpfung sieht. Moral und Gesundheit werden zunehmend zu einem neuen „Life style“. Auch das Verbraucherbild wandelt sich. Politik und Rechtsprechung sehen den mündigen Verbraucher zunehmend als Fiktion und meinen, ihn als eher unmündig vor den Unbilden des Lebens schützen zu müssen. Entsprechend verändern sich die Anforderungen an die Informationspflicht auf dem Etikett und die Ansprüche an Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz.

Andererseits sind die Bedürfnisse einer personalisierten, häufig emotional aufgeladenen Ernährung zu befriedigen, die schnell wechselnden Trends folgt. Vegan, „free from“, Clean Labeling, Ethic Food, Ethnic Food, Minimally Processed Food oder Natural Food, um nur einige der derzeitigen Schlagworte zu nennen. In einer Zeit, in der die verbindende Kraft der Religionen tendenziell abnimmt, nimmt die Beschäftigung mit der Ernährung in bestimmten Kreisen bereits die Rolle einer Ersatzreligion an.

Es ist geplant, die online-Vortragsreihe über die bisher festliegenden Themen hinaus weiterzuführen – Aktualisierungen finden Sie unter Veranstaltungen.

 

Zur Veranstaltungsreihe, Anmeldung und Kurzfassungen der Vorträgen geht es HIER

 

 

 

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